Die Kennedys: John F. Kennedy (2024)

Mit einer geschickten Strategie, bei der zum Beispiel die weiblichen Wähler besonders umworben werden, und einer gezielten PR-Arbeit wird Kennedy 1952 in den Senat gewählt und wird im kommenden Jahr Senator von Massachusetts.

1953 heiratet er Jacqueline Bouvier, die er bei einem gemeinsamen Freund kennengelernt hat. Wie John kommt die 22-Jährige aus der sogenannten Oberschicht. Darüber, ob es eine Liebesheirat war, streiten sich die Biografen. Unstrittig ist, dass Jackie eine strahlende First Lady ist, die das Weiße Haus zu einem gesellschaftlichen Anziehungspunkt macht. Sie bleibt trotz der zahlreichen Affären ihres Mannes bei ihm.

Jackie und Jack, wie John F. Kennedy auch genannt wird, bekommen vier Kinder, doch nur zwei davon überleben die Geburt.

Die Wahlhelfer: Geld, Beziehungen und das Fernsehen

Acht Jahre lang bleibt John F. Kennedy Senator. In dieser Zeit bringt er zwei schwere Rückenoperationen hinter sich. Während er im Krankenhaus liegt, beginnt er an einem Buch zu schreiben, das später unter dem Titel "Profiles in Courage" erscheint. Es wird zum Bestseller und mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.

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Familienbande bis ins Weiße Haus: John F. Kennedy (rechts) und sein Bruder Robert

Nachdem er sich erholt hat, bereitet er sich auf seinen wichtigsten Wahlkampf vor: Er will 1960 seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten bekannt geben.

Die Rechnung geht auf und im Sommer des gleichen Jahres wird JFK von der Demokratischen Partei nominiert. Zum ersten Mal in der US-amerikanischen Geschichte findet der Wahlkampf auch im Fernsehen statt. Für Kennedy, der sich medienwirksam verkaufen kann, ist das ein großer Vorteil, den er in einer Fernsehdebatte mit seinem republikanischen Gegenkandidaten Richard Nixon zu nutzen weiß.

Auch in diesem Wahlkampf wird JFK wieder vom gesamten Kennedy-Clan unterstützt. Vater Joe Kennedy hält sich zwar selbst im Hintergrund, nutzt aber erneut seine Kontakte zur Presse und finanziert die zahlreichen Reisen und Kampagnen seines Sohnes. Außerdem spendet er große Summen, zum Beispiel an protestantische Geistliche, die sich daraufhin für den katholischen Kandidaten einsetzen.

Eine besondere Rolle nimmt in dieser Zeit Robert Kennedy ein, der seinen älteren Bruder als Wahlkampfmanager unterstützt und zu seinen engsten Beratern gehört. Die Mühe lohnt sich: Am 20. Januar 1961 wird John F. Kennedy mit knapper Mehrheit zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt.

Reformen ohne große Wirkung

Der zum Zeitpunkt seiner Wahl 43-jährige Politiker nutzt die Aufbruchstimmung der frühen 1960er-Jahre. "New Frontier" nennt er sein innenpolitisches Programm, das besonders die junge Generation ansprechen soll. Er will unter anderem das Bildungs-, Gesundheits- und Steuersystem reformieren.

Wirklich große Veränderungen kann der Präsident allerdings nicht durchsetzen. Sie scheitern am Kongress, in dem die Republikaner die Mehrheit haben. Ähnlich verhält es sich mit dem Bürgerrechtsgesetz, mit dem Kennedy gegen die Rassendiskriminierung vorgehen will: Es tritt erst unter seinem Nachfolger Lyndon B. Johnson in Kraft.

Auch seine Außenpolitik ist nur teilweise erfolgreich und steht ganz im Zeichen des Kalten Krieges. "Allianz für den Fortschritt" heißt eines seiner entwicklungspolitischen Programme.

Doch seine Strategie, den sich ausbreitenden Kommunismus in Lateinamerika durch die Bekämpfung von Armut und Analphabetismus einzudämmen, bleibt praktisch wirkungslos. Erfolgreicher sind die sogenannten Friedenscorps mit rund 400.000 jungen Amerikanern, die in den Entwicklungsländern freiwillig Kinder unterrichten oder Kranke pflegen.

Zu den umstrittenen außenpolitischen Entscheidungen Kennedys gehört auch sein Engagement in Vietnam. Indem er Militär nach Südostasien schickt, will er verhindern, dass der Kommunismus sich weiter ausbreitet.

Historiker diskutieren noch heute darüber, ob er damit die Grundlage für den späteren Vietnam-Krieg geschaffen hat, der 1965 unter Lyndon B. Johnson begann.

Kennedy und Kuba

Das kommunistische Regime unter Fidel Castro in Kuba ist der US-Regierung schon lange ein Dorn im Auge. Um es stürzen, werden zahlreiche Pläne gemacht. Einer wird im April 1961 in die Tat umgesetzt, als eine Brigade von rund 1500 Exilkubanern unter dem Kommando der CIA in der sogenannten Schweinebucht ankommt.

Doch die Invasion wird von den Kommunisten niedergeschlagen. Kennedy gibt auf, nicht zuletzt deshalb, weil er keinen offenen Krieg riskieren will.

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Die Kuba-Krise versetzt auch Deutschland in Angst

Ein halbes Jahr später eskaliert die Situation erneut: Als Reaktion auf die gescheiterte Invasion stationieren die Sowjets unter Präsident Nikita Chruschtschow Mittel- und Langstreckenraketen auf Kuba. Kennedy und sein Beraterstab entscheiden sich gegen einen Luftangriff und errichten stattdessen eine Seeblockade, die verhindern soll, dass weitere Raketen Kuba erreichen.

Die Gefahr eines Dritten Weltkriegs ist allgegenwärtig, doch es kommt nicht so weit. Als sich im Oktober sowjetische und amerikanische Schiffe vor Kubas Küste begegnen, lenkt Chruschtschow in letzter Sekunde ein.

Kennedy rückt daraufhin von seiner Konfrontationspolitik ab. Er richtet unter anderem einen "heißen Draht" ein, also eine ständige Fernschreiberverbindung zwischen Washington und Moskau, und trägt so zur Entschärfung des Kalten Krieges bei.

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